Lighting a candle.

“Someone once said that it is easier to imagine the end of the world than to imagine the end of capitalism. We can now revise that and witness the attempt to imagine capitalism by way of imagining the end of the world.”

Fredric Jameson

Frederic Jameson, einer der bedeutenden Denker der Postmoderne, beschreibt mit diesem Satz eine Realität, die wohl vielen von uns in gewisser Weise bekannt vorkommen dürfte. Unsere heutige Gesellschaftsform, nämlich Kapitalismus, ist so sehr in unser Leben integriert, oder besser gesagt wir Lebenden in diese Gesellschaftsform, dass viele von uns sich eine Welt ohne Lohnarbeit, Märkte und private Unternehmen mit der primären Maxime privaten Profit zu maximieren als Treibende Kraft im Markt nicht mehr vorstellen können. Geschweige denn mit alternativen Ideologien in Primär-, Sekundärschulen und tertiärer Ausbildung überhaupt in Kontakt kommen. Doch stellt man sich nun die Frage, ob es sich wirklich um die beste aller Welten handelt, werden wohl die wenigsten dem ohne Einwände zustimmen können. Nicht nur deshalb, weil, so wie es gerade läuft die Menschheit in der Größe in der sie momentan ist aufgrund des von ihr selbst verursachten Klimawandels nicht wird überleben können. Obwohl sie es bei adequatem Ressourcenverbrauch und mit Investitionen in die richtigen Technologien bestimmt könnte. Sondern auch aufgrund des Fehlens von anhaltendem, wirklichem Glück, bzw. Lebensfreude, der Vereindsamung des Individuums, des Anstiegs von psychischen Krankheiten, einer immer extremeren Ungleichheit der Vermögensverteilung, eines brennenden Planeten, der kommodifizierung jeglicher Aspekte des menschlichen Lebens usw.. Nun, dass Kapitalismus auch gutes hervorgebracht hat mag sein und sei hier durchaus gewürdigt, dennoch ist das Überleben der ganzen Spezies zu gefährden und seit spätestens 1970 die Lebensbedingungen der Mehrheit kontinuierlich wieder, trotz vorheriger Verbesserung durch den Kapitalismus, zu verschlechtern ein sehr hoher Preis für den Kapitalismus als „beste aller Welten“. In diesem Artikel möchte ich mich ausführlich mit dieser Marktform die eine religionsartig anmutende, sich über alle Lebensbereiche des Menschen erstreckende, Ideologie geworden ist beschäftigen und darlegen warum ich denke, dass der Kapitalismus in seiner heutigen Form den Menschen mehr schadet als nützt.

Die Bundeszentrale für politische Bildung definiert Kapitalismus als: „Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, in der das private Eigentum an den Produktionsmitteln (Fabrikhallen, Maschinen, Anlagen), das Prinzip der Gewinnmaximierung und die Steuerung der Wirtschaft über den Markt typisch ist.“

Das ist faktisch oder zumindest theoretisch zutreffend, lässt jedoch völlig jegliche soziale Implikationen eines solchen Wirtschaftssystems außen vor.

Ähnlich, aber etwas konkreter, definierte Karl Marx Kapitalismus anhand von drei entscheidenden Merkmalen:

  1. „Die grenzenlose Akkumulation, gewissermaßen als Selbstzweck zur Reinvestition mit dem Ziel vermehrter Akkumulation, stammend aus den Werten, die Arbeit geschaffen hat.
  2. Den entwickelten Markt, der Arbeitsteilung und Geldwirtschaft voraussetzt und durch Konkurrenz Fortschritt vorantreibt.
  3. Das Spannungsverhältnis zwischen Kapitalisten als Produktionsmittelbesitzern und den von ihnen abhängigen, für Lohn und Gehalt beschäftigten Managern und Arbeitern ohne Produktionsmittelbesitz. Beide Seiten sind verbunden durch, zum einen ein Tauschverhältnis, zum anderen aber auch ein Abhängigkeitsverhältnis, das die Ausbeutung der Arbeiter durch die Kapitalisten ermöglicht.“

Diese Definition beinhaltet schon wesentlich mehr Aussagekraft über mögliche Problematiken, die mit einem solchen Wirtschaftssystem einher gehen.

Zum einen weist er mit der Paraphrasierung der Akkumulation, was schlicht das Ansammeln von Vermögen bezeichnet, als „grenzenlos“, auf eines der schwerwiegendsten Probleme des Kapitalismus hin. Im Kapitalismus entsteht Geld vorwiegend aus der Aufnahme von Schulden, die mithilfe zukünftiger Gewinne refinanziert werden sollen, in Form von Krediten aller Art, Hypotheken, et cetera. Um diese Schulden plus der für den Kredit fälligen Zinsen jedoch zurückzuzahlen ist es nötig mit dem vorhandenen Geld mehr Geld zu erwirtschaften als ursprünglich investiert wurde, häufig soll dabei auch noch ein persönlicher Gewinn abfallen. Dafür braucht man also mehr Einnahmen als man ausgegeben hat. Das kann man als die Essenz von Wirtschaftswachstum ansehen, die Steigerung der Gewinne. Das ist in sich auch kaum verwerflich und in der Theorie klingt das sehr legitim. Problematisch sind hier jedoch mehrere Punkte:

Woher kommen die Gewinne eigentlich?

Grundlegend muss man verstehen, dass der Gewinn der Einen immer auch der Verlust einer anderen ist. Irgendwoher müssen die gemachten Gewinne also kommen. Irgendwo auf dieser Welt hat eine oder mehrere andere also immer genauso viel verloren, wie die eine gewonnen hat. Das muss auch nicht per se schlecht sein. Zu verlieren kann in diesem Kontext z.B. auch bedeuten, dass man seiner Verlobten einen handwerklich hervorragend und deshalb sehr teuren Ring kauft. Man verliert, bzw. bezahlt ja freiwillig Geld im Tausch für den Ring, jedoch muss dazu der Preis des Rings aus Materialwert und dem persönlichen Wert der Arbeit seiner Fertigerin zu begründen sein. Zahlt man jedoch einen Aufpreis der nur durch Marketing und Brand building, andere Wettbewerbsvorteile, Preisdiskriminierung, o.ä. begründet ist wird es fragwürdig. Insbesondere wenn es sich um Ressourcen aus Entwicklungsländern und Arbeitskraft von ausgebeuteten Menschen handelt. Obwohl das noch mehr oder weniger unter die Domäne des freien Marktes fällt und somit rechtfertigbar ist. Viel fragwürdiger jedoch wird es, wenn die Gewinne daraus entstehen, dass man z.B. durch Spekulationen mit Lebensmitteln, was so viel heißt wie möglichst viel davon so lange vom Markt zurückzuhalten bis die Menschen, die auf diese Lebensmittel angewiesen sind, Hunger leiden und aus der Not heraus bereit sind einen eigentlich ungerechtfertigten Aufpreis zu zahlen, Gewinne macht. Das sind Praktiken die Spekulantinnen im Namen von Großbanken oder Fonds immer wieder in den ärmsten Ländern der Welt ausführen. Für die Bankerinnen handelt es sich lediglich um Zahlen auf einem Bildschirm. Sie machen ihren Job, der bedeutet das Kapital der Bank einzusetzen, um Gewinne zu machen. Und hier sind wir am springenden Punkt, Gewinne die aus der eigenen Arbeit eines Individuums, also z.B. der Arbeit unserer Schmiedin und dem daraus resultierenden Preis für den Ring entstehen und bei dem arbeitenden Individuum auch ankommen sind die eine Sache und völlig legitim. Wenn die Gewinne aber aus dem Fakt entstehen, dass man Kapital, das die meisten Menschen kaum zur Verfügung haben, einsetzt um die Gewinne der Arbeit anderer abzugreifen oder aus der Arbeit anderer, für einen arbeitenden Menschen Gewinn macht ohne diese adequat zu entlohnen, wird es sehr schnell fragwürdig.

„Das Kapital ist verstorbene Arbeit, die sich nur vampirmäßig belebt durch Einsaugung lebendiger Arbeit und um so mehr lebt, je mehr sie davon einsaugt.“

Karl Marx

Die Gewinne resultieren dann häufig aus der Arbeit, im Fall von Aktien und Dividenden, oder Not, wie im obigen Beispiel, von anderen Menschen. So kommt es, dass die Menschen, die bereits über Kapital verfügen sehr leicht noch reicher werden. Während die Menschen, die nicht über solches Kapital verfügen darauf angewiesen sind ihre Arbeit als Ware an andere zu verkaufen. Dies ist das Abhängigkeitsverhältnis mit der Möglichkeit zur Ausbeutung auf das Marx in Punkt 3 seiner Definition eingeht. Problematisch wird es dann, wenn die Kapitalbesitzenden Löhne zahlen, die unter dem eigentlichen Wert der Arbeit liegen. Das extremste Beispiel hierfür sind „outgesourcte“ Produktionen in denen die reichsten Konzerne der Welt, bzw. ihre Geschäftspartnerinnen den ärmsten Menschen der Welt Hungerlöhne zahlen und das bei Arbeitsbedingungen, die häufig kaum mit der Würde des Menschen vereinbar sind.

Grenzenlose Akkumulation

Zusätzlich ist zu bedenken, was grenzenlose Akkumulation bedeutet, wenn man sie mal zu Ende denkt. Da Kapitalismus sich durch Schulden auf zukünftige Profite refinanziert müssen auch immer mehr Profite erwirtschaftet werden. Es braucht also immer mehr Wachstum, da sonst die Wirtschaft, wie wir sie kennen, zusammenbricht. Das ist so simpel wie schlechte Nachrichten für das Wohlergehen unseres Planeten. Das grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten mit begrenzten Ressourcen und Platz auf Dauer nicht gut gehen kann ist rein logisch, dies wird treffend von der Analogie der „Doomsday Machine“ beschrieben. Gemeint ist, dass man ein System geschaffen hat, das eine selbsterfüllende Prophezeiung beinhaltet, die unweigerlich eine immense Gefahr birgt das Holozän zum Anthropozän zu machen und damit das Überleben der Menschheit nachhaltig zu gefährden, wenn sie nicht aufgehalten oder mit den Grenzen des Planeten in Einklang gebracht wird.

„Wer in einer begrenzten Welt an unendliches exponentielles Wachstum glaubt ist entweder ein Idiot oder Ökonom.“

Kenneth Boulding

Dennoch richtet sich die gesamte Wirtschaftspolitik danach aus immer weiter zu Wachsen. Gemessen am BIP, dem Bruttoinlandsprodukt, ist Wachstum zum wichtigsten Merkmal für Erfolg in der Ökonomie geworden.

Dies birgt gleich mehrere weitere Problematiken. Zum einen ist das Messen von ökonomischem Erfolg anhand des BIP äußerst kritisch, denn ein steigendes BIP bedeutet nicht zwingend mehr Wohlstand für die Mehrheit der Menschen, ganz im Gegenteil, das BIP steigt vor allem dann, wenn man mehr Profit erwirtschaftet. Dieser Profit muss jedoch irgendwo herkommen und das geht in den meisten Fällen auf Kosten des Planeten oder der Menschen, bzw. beiden. So steigt das BIP auch, wenn ein Konzern beschließt Maßnahmen, die Umweltschäden, die bei der Produktion entstanden sind, eindämmen, aufzugeben und sich die dadurch entstehenden Kosten zu sparen, oder die Produktion in ein Land zu verlegen, in dem es möglich ist geringere, meist unzureichende Löhne, um ein würdevolles Leben der Arbeiterinnen zu ermöglichen, zu zahlen. Dem BIP fehlt eine soziale und ökologische Komponente um nachhaltiges und für die Menschheit als solche förderliches Wachstum von um jeden Preis profitförderndem Wachstum zu unterscheiden. Das BIP sagt also nichts darüber aus, wie gerecht der Wohlstand verteilt ist oder wie schädlich das gemessene Wachstum in der langen Frist für Planeten und die Mehrheit der Menschen ist.

Außerdem bedeutet das Streben nach endlosem Wachstum zwingend immer mehr der begrenzt vorhandenen Ressourcen des Planeten in immer kürzerer Zeit an immer mehr Menschen zu verkaufen und das mit immer mehr daraus gewonnenem Profit. Was wie oben angesprochen bedeutet, dass auch immer mehr Menschen immer mehr verlieren müssen.

System der Verantwortungslosigkeit

Nun komme ich zu dem, was ich für eines der Hauptprobleme unserer Wirtschaftsform halte. Mithilfe von Aktien also dem Besitz von Konzernen durch Privatpersonen und dem nur durch Besitz erworbenen Recht auf Teile der Gewinne des Konzerns, jedoch ohne eigene, direkte Beteiligung am Handeln des Konzerns und somit direkter Verantwortung für das Handeln des Konzerns, hat man ein System der Verantwortungslosigkeit geschaffen. Man hat in vielen Fällen also global agierende Gruppen von Unternehmen, also Konzerne, an deren Spitze eine von den eigentlichen Profiteuren, den Shareholderinnen, ausgewählte Managerin steht, der CEO, deren einzige und rechtlich verankerte Verpflichtung es ist Wachstum des Konzerns zu erzielen. Also steigende Gewinne für die Shareholderinnen. Somit ist die Person, die die Entscheidungen trifft, nur insofern Profiteurin der Gewinne des Unternehmens als ihr Gehalt häufig mit Bonis verknüpft ist, die anhand des erzielten Profits gemessen werden, bzw. an den Aktienkurs des Konzerns gebunden sind. Die eigentlichen Profiteure sind häufig anonymisiert hinter Vermögensverwaltergesellschaften und Fonds, aber haben dennoch genug Macht über das Unternehmen um die Profitsteigerung um jeden Preis zur obersten Maxime zu machen, entziehen sich dabei aber der eigentlich damit verbundenen sozialen Verantwortung, die Entscheidungen trifft ja der CEO nicht sie. Man umgeht somit die eigentlich so wichtige Notion:

„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“

Art. 14 §2 Grundgesetz,

die ja eigentlich erst den Privatbesitz legitimieren soll.

Dies Schafft ein Wirtschaftssystem in dem es extrem schwierig ist die eigentlichen Profiteurinnen der Praktiken von Großkonzernen für deren Handeln zur Rechenschaft zu ziehen, da die Entscheidungen ja vom CEO getroffen wurden, die jedoch gesetzlich dazu verpflichtet ist das Profitinteresse der Shareholderinnen an erste Stelle ihrer Entscheidungen zu stellen und eben „nur“ ihren Job macht wenn sie „outsourct“, „lohndumpt“, externalitäten, seien es soziale oder ökologische Schäden externalität seien lässt oder sich der Verantwortung und monetären Verpflichtung zur Beseitigung verursachter Schäden entzieht.

Doch die kapitalistische Denkweise erstreckt sich nicht nur über Produzenten von Waren, sondern über alle Bereiche des Lebens.

Finanzialisierung

Ein weiteres der Kernprobleme ist die Finanzialisierung aller Aspekte des Lebens, vor allem der Güter und Rohstoffe, wie Benzin oder Agrarprodukte, die für viele Menschen Lebenswichtig sind. Finanzialisierung bedeutet, dass die Preise für eben diese überlebenswichtigen Güter und Rohstoffe nicht mehr einfach aus dem Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage ihrer Nutzer gebildet werden, sondern von Finanzmärkten, Konglumeraten und Traderinnen künstlich manipuliert und bestimmt werden. Diese lenken durch gezieltes Spekulieren mit diesen Gütern anhand komplexer mathematischer Modelle die Preise so, dass sie zu jeder Zeit maximale Profite für die Akteure am Finanzmarkt abwerfen. Die eigentlichen Nutzer der Güter können dabei nur verlieren, da sie zum einen zum Überleben auf die Güter angewiesen und somit der Volatilität der Preise hilflos ausgeliefert sind und andererseits mit der Komplexität der Modelle und Rechenstärke der Computer von solchen Finanzmarktakteuren in keiner Weise mithalten können, deren einzige Aufgabe es ist von eben diesen wirklichen Nutzern der Güter die größte mögliche Menge an Profit abzugreifen, sie also immer so teuer wie möglich für überlebenswichtiges zahlen zu lassen.

Jedoch macht man ja nicht nur dabei halt die Preise auf offenen Märkten zu finanzialisieren, einige Konzerne wie z.B. Nestlé gehen so weit öffentliche grundlegende Ressourcen wie Trinkwasser zu privatisieren und zu Monopolpreisen, die immer einen der Marktmacht entsprechenden Aufschlag enthalten, zu verkaufen.

Womit wir schon bei dem nächsten der essenziellen Probleme der zeitgenössischen Wirtschaft sind, der Monopolisierung. Monopolisierung ist insofern katastrophal als wir erstens noch immer im Glauben sind in einem freien Markt zu agieren, vor allem die Politik ist daran ausgerichtet, dies ist jedoch in vielen Fällen kaum noch ökonomisch begründbar und andererseits, weil Monopole fast zwingend Verlust auf Seiten aller bedeuten, die nicht in Besitz des Konzerns mit Monopolstellung sind und auch bei gesteigerten Gewinnen für die Besitzenden immer einen Wohlfahrtsverlust, also einen Verlust möglichen Nutzens für alle beteiligten bedeuten. Monopolmacht verleiht einzelnen Konzernen die Macht auf Preise eine gewisse der Alternativlosigkeit geschuldete und somit kaum umgehbare Preiserhöhung aufzuschlagen, gleichzeitig die Qualität der Ware zu vermindern und außerdem gewaltige Verhandlungsvorteile gegenüber den Angestellten, die bei branchenspezifischer Ausbildung auf den Job im Monopolisten angewiesen sind. Auch hier gilt, dass die Maxime um jeden Preis den Profit zu maximieren fast immer unweigerlich dazu führt, dass eine Firma bzw. deren Shareholderinnen jeden möglichen Vorteil gegenüber ihrer Kundinnen und Angestellten zum eigenen Profit also auf Kosten der anderen Parteien ausnutzen wird. Nach derselben Logik kann man in einer der Profitmaxime unterworfenen Gesellschaft, ebenfalls mit an Sicherheit grenzender Überzeugung davon ausgehen, dass sich ein ursprünglich freier Markt immer hin zur Plutokratie bewegen wird, da dies schlichtweg profitabler als (perfekter) Wettbewerb ist.

Das eigentliche Problem kommt daher wirtschaftliche Aktivität nur unter der Maxime des kurzfristigen maximalen Profits zu betreiben. Es fehlt somit jeglicher Gedanke an das Wohlergehen der Gesellschaft und den Erhalt einer stabilen Lebensgrundlage für eben diese. Dies wird dadurch noch verstärkt, dass selbst wenn die Leitung eines Konzerns soziale oder ökologische Bedenken haben sollte, sie immer vor allem der Profitsteigerung für die Shareholderinnen verpflichtet ist, dies ist sogar gesetzlich verankert.

Entfremdung des Individuums

Doch nicht nur die wirtschaftlichen Interaktionen zwischen den Menschen sind vom Kapitalismus geprägt, immer mehr erhalten kapitalistisch geprägte Einflüsse auch Einzug in das soziale Leben der Menschen und in zwischenmenschliche Interaktion. Ein ganz wesentlicher Punkt hierbei ist die Entfremdung des Individuums, die sich laut Karl Marx in vier grundlegende Aspekte gliedert:

Die Entfremdung von sich selbst, der Arbeit, der Natur und anderen Menschen.

Die Entfremdung von der Natur insofern, als man dieser nicht mehr mehr Wert zuschreibt als Ressource aus der Kapital gewonnen werden kann, alle spirituelle oder harmonische Verbindung zur Natur geht verloren, sie wird reines Mittel um Konsum künstlich erzeugter Güter zu ermöglichen.

Entfremdung von der Arbeit insofern als man selbst weder Besitzer der eigenen Arbeitskraft, die ja gegen Lohn verkauft wird, noch Besitzer des Produktes eigener Arbeit mehr ist. Der eigentliche Sinn der Arbeit eigenes kreatives, handwerkliches oder intellektuelles Potential zu nutzen, um so einen Mehrwert für die Gesellschaft zu erzeugen geht verloren, wenn man die Mündigkeit über die eigene Arbeitskraft täglich für einen Lohn an einen anderen oder einen Konzern übereignet. Ebenso geht die eigene Identifikation mit dem Produkt der eigenen Arbeit und die Sinnhaftigkeit der Arbeit für das Individuum an sich verloren, Arbeit wird reines Mittel zum Zweck, um sich in der wenigen daneben verbleibenden freien Zeit möglichst, so die Hoffnung, erfüllenden Konsum von Unterhaltung bzw. Ablenkung zu ermöglichen. Dies stimmt mit den Ergebnissen einer Studie von Gallup, einer Unternehmensberatung überein, die zu dem Schluss kommt, dass 85% der weltweit 1.3 Milliarden Vollzeit-arbeitenden unzufrieden mit dem eigenen Job sind.

Die Entfremdung von anderen Menschen insofern als man die Menschen nichtmehr als Teil des Organismus Menschheit und Mitglieder in der gleichen Spezies wahrnimmt, sondern in Stigmata, Nationalitäten oder Rassen denkt, denen manche sogar allein aufgrund des zufälligen geboren Werdens als diese oder jene Nationalität sogar Wert zu- oder absprechen, man Menschen also öfter rein als Konkurrenz um vermeintlich knappe Ressourcen, Aufmerksamkeit oder Erfolg sieht als als gleichberechtigtes und in sich wertvolles Individuum. Anstatt in Harmonie und in Solidarität zusammenzuleben und zu teilen was da ist schafft der Kapitalismus eine Leitkultur des Egoismus und Wettbewerbs, bei dem es vorwiegend, von der Schule an, darum geht besser zu sein als andere und so viel wie möglich in den eigenen Besitz zu bringen. Sehr bezeichnend hierfür ist das gängige Menschenbild in der Ökonomie, der Menschen als „Homo Oeconomicus„, essenziell eines Egoisten dessen Hauptziel das „rationale“ Maximieren des eigenen Vorteils und Profits ist. Das mag sich lächerlich simplifiziert anhören und ist es auch, dennoch ist dies heute das gängige Bild von Menschen, das in ökonomische Modelle einfließt und somit enorm viele Aspekte unseres Alltags und politischer Entscheidungen indirekt und direkt beeinflusst.

„We are persuaded to spend money we don’t have on things we don’t need to make impressions that won’t last on people that we don’t care about“

Tim Jackson

Die soziale Interaktion mit Menschen wird zunehmend zu einer Schlacht der Selbstdarstellungen. Man könnte es mit dem Aufbauen einer persönlichen Marke vergleichen. Vor allem durch Plattformen der Selbstinszenierung auf einer gesellschaftlichen Bühne wie Instagram und Facebook beschleunigt sich dieser Prozess des oberflächlichen Vergleichens als Kern der sozialen Interaktion immens. Es zählt weniger die dargestellten Qualitäten, die meist vor allem materialistischer und auf menschlicher Ebene wenig aussagekräftiger Natur sind, wirklich zu besitzen als bei den anderen Menschen den Schein zu erzeugen in Besitz dieser Statussymbole, dem Anschein gewisser Qualitäten oder Ressourcen oder anderer oberflächlicher Merkmale zu sein. Die eigentlich wichtigen Aspekte, die den Menschen als soziales, empathisches und kommunikatives Wesen, als „Zoon politicon“ ausmachen werden nahezu irrelevant, weil es vorwiegend um eine Selbstinszenierung dessen geht, was man gerne in den Augen der anderen sein möchte. Die soziale Hierarchie wird mehr vom oberflächlichen Schein und dem was man mit seinem Äußeren in den Augen der anderen impliziert entschieden als durch die wirklichen Werte, die man in die Gesellschaft einbringt.

„Das Spektakel ist nicht ein Ganzes von Bildern, sondern vielmehr ein durch Bilder vermitteltes gesellschaftliches Verhältnis zwischen den Personen.“

Guy Debord

Guy Debord beschreibt diese Entwicklung äußerst treffend in seinem Buch „die Gesellschaft des Spektakels“. Eine seiner zentralen Aussagen besteht darin, dass aufgrund dessen, dass in der modernen Industriegesellschaft unsere überlebenswichtigen Bedürfnisse alle gedeckt sind, der Mensch dazu übergeht neue künstliche Bedürfnisse zu schaffen, um neue vom Kapitalismus zu erfüllende Bedürfnisse zu schaffen, die den Konsum erst nötig machen. Z.B. kein Individuum hat ein natürliches und biologisches Bedürfnis nach Markenklamotten oder teuren Autos, all diese Bedürfnisse und Wünsche entstehen erst dadurch, was sie in einem selbst und vor allem der eigenen Spiegelung in den Augen der anderen Menschen auslösen, der direkte Nutzen aus einem Luxusauto im Vergleich zu einem normalen Auto steht in keinem Verhältnis zu dem Preis, den man dafür bereit ist zu zahlen. Das ist die gesellschaftliche Komponente des Spektakels von dem Debord spricht. Diese Entwicklung findet sich in fast allen Domänen des öffentlichen Lebens wieder, bis hin zur Politik, wenn es bei Wahlen weniger um Inhalte geht als darum was die Persona des Kandidaten ausdrückt und ob man sich damit identifizieren kann und möchte. Sie trägt maßgeblich zur Entfremdung des Menschen von anderen Menschen bzw. dem eigentlich menschlichen im Umgang mit anderen Menschen bei. Die Effekte der oberflächlichen Erscheinung als wichtigstes Maß von Wert und Stellung eines Menschen in der Gesellschaft sind zum Beispiel erkennbar an durch von völlig absurden, mit Filtern und Bildbearbeitung noch überhöhten, Schönheitsidealen ausgelösten Essstörungen und Unzufriedenheit mit dem eigen Körper in einer Vielzahl von jungen Menschen und der proportional mit der zunehmenden Popularität von Social Media gestiegenen Selbstmordrate unter Teenagern.

Dies ist ebenfalls symptomatisch für die Entfremdung des Individuums von sich selbst, die insofern auftritt als das das Individuum anstatt sich als kreativen und wertvollen Teil der Gesellschaft zu betrachten, welches sich in seiner Arbeit selbst verwirklicht und einen Beitrag zum kollektiven Erbe der Menschheit leistet, es entfremdet von anderen und der eignen Arbeit zu einem austauschbaren Teil einer ökonomischen Maschinerie degradiert wird, welcher selbst keinen merklichen und sinngebenden Einfluss auf die Gesellschaft als solche hat. Hinzu kommt, dass man durch die Oberflächlichkeit der Interaktion und den immensen Wert des Äußeren dazu tendiert sich selbst rein durch die Augen anderer zu betrachten und seinen eigenen Wert vorwiegend aus der Validierung durch andere zu begründen sucht. Es bekommt Sinn und Bestätigung des eigenen Wertes die anderen Individuen, mit denen man im Wettstreit um Anerkennung und Besitz steht vom eigenen Wert zu überzeugen. Anstatt Wert und Sinn in sich und den eigenen menschlichen Qualitäten, die wohl jeder Mensch in welcher Form auch immer besitzt, zu finden und anzuerkennen. Dem Individuum, seiner produktiven Zeit zur kreativen Entfaltung, der Arbeit, beraubt durch die Notwendigkeit eben diese gegen Lohn zu verkaufen, bleibt nur die verbliebene Freizeit, um sich frei zu entfalten und dem eigenen Dasein einen Sinn zu verleihen. Da jedoch diese Zeit häufig mit dem Konsumieren von Gütern und sinnloser Unterhaltung verbracht wird geht der eigentlich sinnstiftende Aspekt des menschlichen Lebens sich kreativ und sozial in die Gesellschaft einzubringen in vielen Fällen fast gänzlich verloren.

Konsum als Sinn des Lebens

„The culture-ideology of consumerism relentlessly promotes the view that the true meaning of life is to be found in our possessions.“


Leslie Sklair

William Rees, ein Planer für urbane Räume an der British Columbia Universität, schätzte, dass es vier bis sechs Hektar Land benötigt um das durchschnittliche Konsum Niveau, das ein aus einem Industriestaat stammender Konsument im Schnitt verbraucht, zu gewährleisten. Wenn man aber jegliches ökologisch produktives Land, das auf dem Planeten verfügbar ist (Stand 1990) gleich unter allen damals auf der Erde lebenden Menschen aufteilen würde, käme man auf eine Fläche von nur 1,7 Hektar Land pro Person.

„Die Menschheit hat mit dem heutigen Tag (Artikel vom 21.07.2021) die Ressourcen verbraucht, die ihr bei nachhaltiger Nutzung für das gesamte Jahr zur Verfügung gestanden hätten. Das geht aus Berechnungen des Global Footprint Networks mit Sitz in den USA und der Schweiz hervor. Gegenwärtig verbraucht die Menschheit 74 Prozent mehr als die Ökosysteme des Planeten regenerieren können – oder „1,74 Erden“. Der weltweite Ressourcenverbrauch nähert sich den Schätzungen zufolge wieder dem Stand von vor dem Beginn der Corona-Pandemie.“ – Tagesschau Und das jedes Jahr, tendenz steigend.

Wie aus den obigen Beispielen zum Überverbrauch der natürlichen Ressourcen hervorgeht verbraucht die Menschheit kollektiv mehr, als der Planet hergibt und das in extremem Ausmaß. Dies liegt vor allem daran, dass durch den Kapitalismus und seinen Imperativ des grenzenlosen Wachstums eine Industrie und Konsumgesellschaft entstanden ist, die jedes Jahr mehr und mehr Produkte konsumiert als in den natürlichen Grenzen unseres Planeten auf lange Frist möglich ist. Dennoch streben die Konzerne und Firmen in diesem System unaufhaltsam, getrieben von der Notwendigkeit immer mehr Gewinne zu erzielen und unterstützt von einer immer perfideren und manipulativeren Werbeindustrie danach uns alle zu immer mehr Konsum zu bewegen. Dass es bei diesem Konsum von Gütern nicht mehr einfach um die Erfüllung der biologischen Menschlichen Bedürfnisse geht ist offensichtlich ebenso, dass viele der Produkte die wir konsumieren ausschließlich nach der Maxime ausgelegt sind den maximalen Profit aus diesen zu erwirtschaften anstatt möglichst hohe und langanhaltende Qualität zu gewährleisten und so die Ressourcen nachhaltig und effizient zu gebrauchen, die uns ja nur in begrenztem Maße zur Verfügung stehen.

Sehr gute Bespiele für die zukunftsvergessene und rein an Profit orientierte Nutzung von Ressourcen um den Konsum um damit eben diesen Profit zu maximieren ist das gezielte Konzipieren von Produkten, die darauf ausgelegt sind nach Ablauf ihrer Garantie defekte zu haben. Ob es sich um Smartphones, Fernseher oder Waschmaschinen handelt, die Beispiele sind mannigfaltig und lassen auf ein systematisches und forciertes Problem schließen. Besonders im Fall von Geräten, die Mikrochips und andere Hight Tech Bauteile nutzen ist dies ein essentielles Problem, da für die komplexe Hardware dieser Geräte viele seltene Metalle und sog. seltene Erden verbraucht werden, die meist unter menschlich äußerst Fragwürdigen, vor allem das Thema Kinderarbeit spielt hier eine große Rolle, da je kleiner der Arbeiter, desto kleiner auch der gegrabene Schacht sein muss, und extrem klimaschädlichen Methodiken gewonnen werden. Andere Branchen, die auch enorm zu dem Überverbrauch von Ressourcen beitragen sind z.B. die Fashion Industrie, mal ganz abgesehen von den bereits erwähnten Arbeitsbedingungen ist dieser Industrie vor allem die, ich unterstelle hier mal, durchaus kalkulierte mangelnde Qualität und Haltbarkeit ihrer Produkte und die extreme Incentivierung, vor allem auch junger Menschen, durch Marketing und eine Konsumkultur, die gewissermaßen als Sucht gesehen werden kann, zu grenzenlosem Konsum von einem Übermaß an Produkten. Forciert wird das ganze durch ein System, einer Popkultur, der wandelnden Trends, das, um aktuell und „cool“ zu bleiben den Konsum immer neuer Produkte erfordert. Die Notwendigkeit immer neue Produkte auf den Markt zu „werfen“ ist pervertiert bis hin zu Praktiken, dass übergebliebene Stücke älterer Kollektionen schlichtweg entsorgt oder sogar gezielt zertört werden nur um den Status des Luxusartikels, der ja nicht zu geringen Teil aus einer das Angebot übersteigenden Nachfrage oder zumindest gewünschten Nachfrage besteht, zu erhalten. Vor allem auch Amazon bildet ein perfektes Beispiel, wie die Überversorgung des Marktes mit Produkten zu katastrophalen und in keiner Relation zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Menschheit stehenden Verhalten des modernen Konzerns steht. Bei Amazon ist es üblich im Falle von Retouren viele der Produkte statt des Recycelns der Produkte, die schlichtweg eine neue Verpackung und das Überprüfen auf Schäden erfordern würde, einfach zu entsorgen. Das spart vor allem bei billigen Gütern schlichtweg kosten.

Doch eine Kultur des „Consumerism“ oder wie Marx es nennt „Warenfetischismus“ hat nicht nur schwerwiegende Folgen für den Planeten und die unter das Joch der Konsummaschine gespannten Arbeiter. Sie nimmt auch in erheblichem Maße darauf Einfluss, wie die kulturelle Anschauung eines Erfüllten Lebens aussieht. Es ist nämlich, um für eine derartige Überproduktion an Gütern auch die entsprechende Nachfrage zu schaffen nötig den Konsum und das Bedürfnis nach immer neuen Gütern, die im Grunde nur minimal besser sind als bereits Besessenes, so tief in die populäre Kultur einzubetten, dass Menschen dazu tendieren ein erfolgreiches Leben daran zu bemessen welche Menge an materiellem Wohlstand ein Individuum besitzt. Dies definiert auf drastische Weise den Glücksbegriff neu, indem es materiellen Reichtum zum höchsten und einzigen Ziel des menschlichen Strebens erhebt. „He who dies with the most Toys wins.“

Der Glücksbegriff

Anschließend und in Zusammenhang mit Konsum als Sinn des Lebens und somit so zu sagen als Weg zum Glück auf den temporären Glücksbegriff eingehen. Dazu möchte ich verschiedene vor allem im Entstehungszeitpunk differierende Glücksdefinitonen vergleichen:

Aristoteles teilt in seiner Nikomachischen Ethik Glückseligkeit, als höchstes Ziel im menschlichen Leben, in drei Teile:

  • Genuss
  • Gemeinschaft
  • Erkenntnis/ Weisheit

Außerdem beschreibt in Form des Ergon-Arguments, dass jedes Wesen bestimmte Eigenschaften besitzt, die es von anderen Wesen abgrenzen. Die Erfüllung der Bestimmung des Wesens wird dann erreicht, wenn dieses Wesen seinen Ergon, seine individuelle Eigenschaft auf eine vollendete Weise nutzt. Für den Menschen sieht Aristoteles den Ergon, also das, was das Wesen des Menschen von anderen Wesen, gemeint sind anderen Lebewesen, abgrenzt, als das Tätigsein der Seele gemäß dem rationalen Element (dem Nachdenken, der Vernunft). Für Aristoteles besteht Glück also weniger in der periodischen Freisetzung von Glückshormonen als dem Leben eines erfüllten Lebens, in dessen Rahmen man durch „Tätigsein auf eine vollendete Weise und in einem vollen Leben“ Handlungen vollbringt, die zu eben diesem momentanen Glück führen also mehr einer Zufriedenheit mit dem Leben und den Umständen in denen man sich befindet.

Eine ähnlichen Glücksbegriff impliziert das Gedankenexperiment der ewigen Wiederkehr aus Friedrich Nietzsches „Also sprach Zarathustra“:

Und wenn sich eines Tages oder einer Nacht ein Dämon in deine einsamste Einsamkeit eingeschlichen hat und zu dir sagte: „Dieses Leben, so wie du es jetzt lebst und gelebt hast, wirst du es immer und immer wieder leben müssen; und es wird nichts Neues darin sein, jeder Schmerz und jede Freude und jeder Gedanke und Seufzer und alles unsagbar Kleine und Große in deinem Leben wird zu dir zurückkehren, und das alles in der gleichen Reihenfolge und Reihenfolge – und so wird diese Spinne und dieses Mondlicht zwischen den Bäumen, und ebenso dieser Augenblick und ich. Die ewige Sanduhr des Daseins wird immer wieder umgedreht – und du damit Staubstaub!“ – Würdest du dich nicht zu Boden werfen und mit den Zähnen knirschen und den Teufel verfluchen, der so mit dir gesprochen hat? Oder haben Sie jemals einen außergewöhnlichen Moment erlebt, in dem Sie antworteten: „Du bist ein Gott, und ich habe noch nie etwas Göttlicheres gehört!“
Wenn dieser Gedanke Macht über Sie gewinnen würde, so wie Sie sind, würde er Sie verwandeln und vielleicht zermalmen; die Frage, angesichts von allem und jedem: „Will ich das immer und immer wieder?“ Es würde wie die schwersten Gewichte auf Ihrem Akt wiegen! Oder wie müsstest du mit dir selbst und mit dem Leben in einem guten Verhältnis stehen, um nicht mehr zu wollen als diese letzte, ewige Bestätigung und Siegel?“

Friedrich Nietzsche

Ich denke Nietzsche impliziert damit, dass man ein zufriedenes Leben so charakterisieren kann, dass man mit gutem Gewissen wollen kann, dass sich eben dieses bisher geführte Leben „immer und immer wieder, […]in der gleichen Reihenfolge und Reihenfolge“ wiederholt. Indem man sich die Frage stellt „Will ich das immer und immer wieder?“, kann man sich selbst prüfen, ob man mit seinem Leben bzw. dem Teil seines Lebens der der eignen Kontrolle subjekt ist zufrieden, glücklich war und ist.

Beide dieser Ansätze, die sich ja im Grunde ähneln, sehen Glück bzw. ein glückliches Leben nicht als ein auf den Moment des Glücks verkürzten Zustand an, sondern vielmehr als eine Lebensweise die diese Momente dann als Folge der Zufriedenheit mit den Umständen in sicherem Rahmen ermöglicht. Ich glaube in der Moderne ist dieser Rahmen um das momentanen Glück als Teil der Definition wirklichen Glücks verloren gegangen. Glück gilt vielmehr nur noch als die momentane Ausschüttung von Glückshormonen. Ähnliches impliziert Siegmund Freud:

„Was man im strengsten Sinne Glück heißt, entspringt der sehr plötzlichen Befriedigung hoch aufgestauter Bedürfnisse und ist seiner Natur nach nur als episodisches Phänomen möglich.“

Siegmund Freud

Glück bedeutet hier also nur noch die flüchtige und vergängliche Befriedigung von Bedürfnissen, von momentaner Lust. Der Sinn des Lebens löst sich, statt des Strebens nach einer allgemeinen Zufriedenheit, in einzelne vergängliche Glücksmomente auf. Er bekommt so zu sagen eine Jagd nach der momentanen Erfüllung von Lust, dem kleinen Glück ohne Dauerhaftigkeit. Hier setzt die Marketingindustrie an und verspricht mit spektakulären und unsere uns eigenen Triebe gegen uns ausspielenden Kampagnen genau dieses momentane Glück durch Konsum zu erfüllen. Der Sinn des Lebens wird also vom „Tätigsein der rationalen Seele“, also dem kreativen, handwerklichen oder intellektuellen Einsetzen der menschlichen Vernunft, zu einer Abfolge kleiner Glücksmomente ohne Dauer, die nur durch materiellen Reichtum zu finanzieren sind. Daraus folgend tritt materieller Reichtum an die Stelle eines Rahmens der Zufriedenheit mit den Lebensumständen, der erst das glückliche Leben in der Konsumgesellschaft ermöglicht. Dies führt schnell dazu, dass Menschen dazu tendieren Reichtum mit Glück gleichzusetzen. Ohne dabei jegliche soziale oder sinnliche Komponente zu berücksichtigen, die eigentlich so fundamental das Zufriedensein mit sich selbst bestimmen und somit essentieller Bestandteil eines „glücklich gelebten“ Lebens sind.

Hier spielt auch der Aspekt der Entfremdung der Arbeit eine große Rolle. Karl Marx beschreibt das so,

„[…] daß die Arbeit dem Arbeiter äußerlich ist, d.h. nicht zu seinem Wesen gehört, daß er sich daher in seiner Arbeit nicht bejaht, sondern verneint, nicht wohl, sondern unglücklich fühlt, keine freie physische und geistige Energie entwickelt, sondern seine Physis abkasteit und seinen Geist ruiniert. Der Arbeiter fühlt sich daher erst außer der Arbeit bei sich und in der Arbeit außer sich. Zu Hause ist er, wenn er nicht arbeitet, und wenn er arbeitet, ist er nicht zu Hause. Seine Arbeit ist daher nicht freiwillig, sondern gezwungen, Zwangsarbeit. Sie ist daher nicht die Befriedigung eines Bedürfnisses, sondern sie ist nur ein Mittel, um Bedürfnisse außer ihr zu befriedigen.

Karl Marx

Mit der Degradierung der Zeit in der der Mensch mit seiner Vernunft tätig werden kann, nämlich seiner Arbeitszeit zu einem Mittel zum Zweck „um Bedürfnisse außer ihr zu befriedigen“ raubt die Lohnarbeit dem Menschen die Mündigkeit über seine produktive Zeit und damit die Zeit, in der er der Erfüllung seines „Ergon“ nachgehen könnte und sollte.

Karl Marx schreibt weiter, dass die Entäußerung/Entfremdung der Arbeit nun darin besteht, dass

„[…]sie [die Arbeit] ihm nicht gehört, daß er in ihr nicht sich selbst, sondern einem andern angehört. Wie in der Religion die Selbsttätigkeit der menschlichen Phantasie, des menschlichen Hirns und des menschlichen Herzens unabhängig vom Individuum, d. h. als eine fremde, göttliche oder teuflische Tätigkeit, auf es wirkt, so ist die Tätigkeit des Arbeiters nicht seine Selbsttätigkeit. Sie gehört einem andren, sie ist der Verlust seiner selbst.

Es kömmt daher zu dem Resultat, daß der Mensch (der Arbeiter) nur mehr in seinen tierischen Funktionen, Essen, Trinken und Zeugen, höchstens noch Wohnung, Schmuck etc., sich als freitätig fühlt und in seinen menschlichen Funktionen nur mehr als Tier. Das Tierische wird das Menschliche und das Menschliche das Tierische.“

Karl Marx

Marx definiert tierische Funktionen insofern:

„Essen, Trinken und Zeugen etc. sind zwar auch echt menschliche Funktionen. In der Abstraktion aber, die sie von dem übrigen Umkreis menschlicher Tätigkeit trennt und zu letzten und alleinigen Endzwecken macht, sind sie tierisch.“

Karl Marx

Nach eben dieser Eigenschaft, des alleinigen Endzweck seins, kann man, denke ich, auch Konsum, zumindest den Teil von Konsum, der er als alleinigen Endzweck das momentane Glück sucht, als tierische oder zumindest teilweise tierische Funktion betrachten. Der Mensch verliert also durch Überäußerung seiner produktiven Zeit, seines Menschlichen, gegen Lohn an einen Kapitalisten die Zeit, in der er menschlich ist und findet Freiheit und Glück fast nur noch in den tierischen, also Endzweck in sich selbst seienden Tätigkeiten, wie z.B. den Konsum von Unterhaltungsmedien, den Konsum um des Konsums Willen, also z.B. Shopping ohne bedarf, schlicht gegen das Gefühl unglücklich sein oder den Konsum von Rauschmitteln wie Alkohol, deren Sinn die Betäubung des Geistes und das Entrationalisieren des Tierischen ist.

Das dies nicht für alle Menschen gilt oder zumindest nicht in dieser extremen Form sei hier betont. Es gibt mit Sicherheit auch viele Menschen deren Arbeit selbst die Erfüllung eines Bedürfnisses ist, dennoch, in retrospektive der oben genannten Studie, dass 85% der in Vollzeit Angestellten unglücklich mit ihrer Arbeit sind, glaube ich, dass es vielen Menschen so geht.

Außerdem steht es natürlich jedem frei seine Freizeit trotz der Fülle an Angeboten zum Konsum ohne mehr Wert als schlichte Unterhaltung zu nutzen, doch je ermüdender und „seine Physis abkastei[end]“ die Arbeit ist, desto nachvollziehbarer ist die Notwendigkeit zur Erholung und gewissermaßen Realitätsflucht durch Unterhaltung in rein tierischen Betätigungen.

Gesellschaft des Spektakels

Ich möchte im Folgenden noch einmal konkret auf Guy Debords Spektakel und seine Bedeutung für unsere Kultur und gesellschaftlichen Werte eingehen. Denn neben der Umdefinierung von Glück führt eine um Konsum herum definierte Ideologie auch zu einer Obsession mit dem Schein und Darstellung über allem anderen Realen.

„Die erste Phase der Herrschaft der Wirtschaft über das gesellschaftliche Leben hatte in der Definition jeder menschlichen Realisierung eine offensichtliche Degradierung des Seins zum Haben mit sich gebracht.

Die gegenwärtige Phase der völligen Beschlagnahme des gesellschaftlichen Lebens durch die akkumulierten Ergebnisse der Wirtschaft führt zu einer verallgemeinerten Verschiebung vom Haben zum Scheinen, aus welchem jedes tatsächliche „Haben“ sein unmittelbares Prestige und seinen letzten Zweck beziehen muss.“

Guy Debord

Diese bezieht sich auf bereits erwähnten Effekt der Marketingindustrie, der den Grund für den Konsum bestimmter Produkte weniger daraus rechtfertigen zu sucht, welchen direkten individuellen Nutzen ein Produkt für seine Benutzerin hat, als daraus welchen Schein der Besitz des Produkts in der Wahrnehmung anderer vom konsumierenden Individuum hat. Ein gutes Beispiel hierfür ist die „I’m a Mac, I’m a PC“ Werbung von Apple, mit der 2006 erstmals für den Mac, einen Computer von Apple geworben wurde. In der Werbung werden zwei Persona erzeugt, auf der einen Seite der junge, agile „Mac“ und der eher spießige, etwas langsame „PC“, diese vergleichen sich, wobei „Mac“ immer besser wegkommt als „PC“. Diese Form der Werbung ist symptomatisch für den Wert des Scheins über realen Nutzen, man impliziert, anstatt konkret das Produkt und den individuellen Nutzen zu bewerben oder auch nur suffizient zu erwähnen, vielmehr den Schein in den Augen anderer den der Besitz eines Mac gegenüber dem Besitz eines „langweiligen“ PCs hat und nutzt dies als vorwiegendes Verkaufsargument. Die Beispiele sind mannigfaltig, ein anderes bietet eine Werbung für eine App namens „Expensify“, statt jeglicher Information über die Qualität des eigentlichen Produkts impliziert das luxuriöse Auftreten des Rappers Two Chainz und seine Ignoranz gegenüber den damit verbundenen Kosten, dass wer diese App benutzt eben diesen luxuriösen Lebensstil führt. Bei genauerem Hinsehen ist es sowohl möglich, dass der den „PC“ personifizierende Mensch ein sehr agiler und sportlicher Mensch ist, oder Two Chainz eigentlich sehr bescheiden lebt. Diese mehrdimensionale und in sich komplexe Realität spielt für das Spektakel an sich jedoch keine Rolle. Anstatt die Komplexität der Realität darstellen zu wollen geht es lediglich um simplifizierte und oberflächliche Bilder, die bestimmte Privilegien oder in kontemporären Normen erstrebenswerte Eigenschaften wie materiellen Reichtum implizieren, für sich allein genommen aber in keinster Weise wirklich auf diese schließen lassen.

Das Spektakel kann nicht als Übertreibung einer Welt des Schauens, als Produkt der Techniken der Massenverarbreitung von Bildern begriffen werden. Es ist vielmehr eine tatsächlich gewordene, ins Materielle übertragene Weltanschauung. Es ist eine Anschauung der Welt, die sich vergegenständlicht hat.

„Das Spektakel ist nicht ein Ganzes von Bildern, sondern ein durch Bilder vermitteltes gesellschaftliches Verhältnis zwischen Personen.“

Guy Debord

Vielmehr als der Gesellschaft aufgezwungen ist das Spektakel in der Kultur selbst verankert und wir alle, bis zu einem gewissen Grad, sind mit verantwortlich für seinen Erhalt durch Teilnahme an ihm. Der für das Spektakel so notwendigen Schein, den der Besitz bestimmter Güter impliziert, ist nur durch die Zusprechung eben jener scheinenden Attribute durch die anderen Individuen in der Gesellschaft erst Grund für ihren scheinenden Wert. Je präsenter das Spektakel in einer Gesellschaft wird, desto mehr Wert haben simple Darstellungen der Realität im Vergleich zu reell begründetem Wert. Symptomatisch und diese Logik in sich vergegenwärtigend ist Social Media. Beispielweise bei Instagram ist der vorwiegende Zweck des Postens von Bildern als kuratierte, oberflächliche und meist realitätsferne Darstellung des Lebens des Individuums eine online Persona zu erzeugen, die einen gewissen Schein in den Augen anderer erwecken soll. Das Erzeugen des Anscheins von Glück und Erfolg bekommt oft wichtiger als die eigentlichen Manifestationen dieser Attribute im Leben des Individuums. Es bildet sich immer mehr eine soziale Bühne, auf der man auch außerhalb des Internets versucht eine Schein-Persona darzustellen, die häufig nur sehr Teilweise mit der Realität übereinstimmt.

Ein großer Teil der Obsession mit dem Schein spiegelt sich auch in dem Stellenwert den Kleidung für das Bestimmen des sozialen Werts, bzw. der Persönlichkeit als Teil einer Stereotype von Personen dar. So kann man sich durch das Tragen bestimmter Marken als coole und sportliche Skaterin darstellen und durch andere als wohlhabend oder über andere gestellt, durch mehr materiellen Besitz als andere. Dass man direkt und sehr bestimmt nach seinem äußeren beurteilt wird zeigt sich z.B. daran, dass es dazu kommen kann, dass man gebeten wird bestimmte Läden zu verlassen, wenn man nicht dem kontextuellen Standard entsprechend gekleidet ist oder gewisse Nachtclubs nicht betreten darf ausschließlich aufgrund der eigenen Kleidung. Eine ebenfalls symptomatische Entwicklung ist das freiwillige Zeigen der Marke als Accessoire oder Aufdruck auf dem Kleidungsstück. Es geht heute häufig weniger um Komfort und Qualität der Kleidung als vielmehr das zur Schau stellen eines Markennamens und des damit verbundenen Scheins, Image, als Indikator für den eigenen Wert in der Gesellschaft. Dies ist das Spektakel, die Obsession mit dem Bild als vergegenständlichte Aussage zum gesellschaftlichen Verhältnis zwischen den Personen. Pervertiert haben das Ganze dann Marken wie Champion oder Supreme, deren Markenname, den man auf fast jedem ihrer Kleidungsstücke zur Schau stellt, ja direkt durch seine eigene wörtliche Bedeutung eine Überlegenheit implizieren soll.

All diese Unterscheidungen bzw. zu- oder abgesprochener Wert aufgrund von nurmehr Äußerlichkeiten, die mit dem eigentlich Menschlichen nicht direkt etwas zu tun haben, sind bezeichnend für eine Gesellschaft des Spektakels.

„Surveillance Capitalis“, aus Daten Geld machen auf kosten unserer Freiheit.

Eine weitere perfide und fast noch unbekannte Art der Kommodifizierung der Realität durch den modernen Kapitalismus ist der sog. Überwachungskapitalismus. Technologiekonzerne wie Google oder Facebook machen mit Services, die vermeintlich Kostenfrei angeboten werden Milliarden, wo aber kommen diese Gewinne her? Geht es wirklich nur um das simple Zeigen von Werbung und was bedeutet der Imperativ des ewigen Wachstums im Kontext von Big Data?

All diese Fragen und vieles mehr beantwortet Prof. Shoshana Zuboff in ihrem Buch „Surveillance Capitalism“ und liefert faszinierende, doch etwas düstere Ausblicke auf eine Zukunft von Konzernen, deren Geschäftsmodell die Überwachung und Beeinflussung jeder ungeschützten digitalen Interaktion und des nicht digitalen Bewusstseins all seiner User ist.

Der gesammelte Wissensschatz, der die Grundlage für Shoshana Zuboffs Buch bildet, ist auf einer Vielzahl von Interviews mit Datenwissenschaftlern, Informatikern und Führungspersonal aus vielen der großen Konzerne im Silicon Valley aufgebaut, die so zu sagen am Puls der neuen Technologien arbeiten.  Dass diese Form bisher unbekannt ist, führt dazu, dass etwas eintreten kann, dass Shoshana Zuboff als „Horseless Carriage Syndrome“ bezeichnet, in Referenz zur anfänglichen Unfähigkeit der Menschen die vorher nie dagewesenen Mechanismen zu verstehen, die Menschen im Angesicht epochalen Wandels wie den Übergang von Kutsche zum Auto oder von Muskelkraft-angetriebener-Maschine zur Dampfmaschine befällt. Dies ist bezeichnend für die grundlegende Veränderung, die sich in Quantität und Qualität wohl erst noch offenbaren wird. Den Überwachungskapitalismus gibt es erst seit ca. 2005. Man bedenke hier wie viel fundamentaler die Wirkung der Maschinenkraft auf die menschlichen Lebensumstände im Laufe von 100 Jahren im Vergleich zu dem Effekt nach 20 Jahren gewesen ist. Wir stehen also wohl erst am Anfang des digitalen Zeitalters. Der gesammelte Wissensschatz, der die Grundlage für Shoshana Zuboffs Buch bildet, ist auf einer Vielzahl von Interviews mit Datenwissenschaftlern, Informatikern und Führungspersonal aus vielen der großen Tech Konzerne im Silicon Valley aufgebaut.  Die Zukunft die Shoshana Zuboff beschreibt ist durchaus eher als Dystopie zu verorten, derselben gnadenlosen Profitmaxime unterworfen seiend wie der Rest des Marktes, dennoch gelingt es ihr zu zeigen was getan werden müsste und hoffentlich wird, um die Wunder des digitalen Raums in unser aller Interesse zu gestalten.

“You are intended to be in the feeling of being served. You are intended to be saturated with convenience, so that you will not notice, and you will not complain. And all of this shadow operation will remain hidden, because you will not ask questions, because you are so busy being entertained.”

Shoshana Zuboff

Die Erfindung des Überwachungskapitalismus schreibt Shoshana Zuboff in ihrem Buch vor allem Google zu, dem „Pioneer of Surveillance Capitalism“. Die Gründer von Google wurden nach dem Platzen der DotCom Blase von dem Interesse ihrer Shareholderinnen, also der Maxime des maximalen Profits, der jedes börsennotierte Unternehmen früher oder später unterworfen wird, dazu angehalten zusätzlich zu dem eigentlichen und ursprünglichen Ziel, die beste Suchmaschine auf dem Markt zu entwickeln, dazu angehalten einen Weg zu finden aus diesem Unternehmen Gewinne zu generieren, die Nutzerdaten wurde zuvor fast ausschließlich dafür genutzt die Funktionalität der Suchmaschine zu verbessern. Diesen Schritt nahmen Brynn und Paige auf sich weil ihre Investorinnen drohten ihnen die Finanzierung zu entziehen, sollte sich ihr Unternehmen nicht als exorbitant profitabel sondern nur als nützlich erweisen.

Social theorist David Harvey builds on Arendt’s insight with his notion of “accumulation by dispossession”: “What accumulation by dispossession does is to release a set of assets… at very low (and in some instances zero) cost. Overaccumulated capital can seize hold of such assets and immediately turn them to profitable use.” […] Page grasped that human experience could be Google’s virgin wood, that it could be extracted at no extra cost online and at very low cost out in the real world, where “sensors are really cheap.” Once extracted, it is rendered as behavioral data, producing a surplus that forms the basis of a wholly new class of market exchange. Surveillance capitalism originates in this act of digital dispossession, brought to life by the impatience of overaccumulated investment and two entrepreneurs who wanted to join the system. This is the lever that moved Google’s world and shifted it toward profit.

Shoshana Zuboff

Das junge Unternehmen begann, Wege zu suchen, aus den Daten Profit zu generieren. Es wurde sich schnell des Potentials bewusst, das solche vielseitigen Daten einzelner Nutzerinnen haben, um damit das Verhalten dieser zu analysieren, vorherzusehen und diese „Predictions“ zu verkaufen. Man begann, mit den zuvor als „Data Exhaust“ bezeichneten Daten Algorithmen zu trainieren, deren Aufgabe nicht das Liefern des besten Suchergebnisses, sondern das Verstehen und, daraus abgeleitet, das Vorhersehen menschlicher Handlungen, Emotionen und Affekte ist.

Some of the Data is also used improve the Service, even more of it is analysed to train, what they call “Models”. Patterns of human behaviour. So, once I have big training models, I can see how people with these characteristics typically behave over time. And that allows me to fit your data right into that arc and to predict what you are likely to do. Not only now, but soon and later. This is what I call behavioural surplus (“Verhaltensdatenüberschuss”). These data streams filled with this rich predictive data.

Why surplus? Because right from the start this was more data then was required to improve products and services.”

Shoshana Zuboff

Diese Algorithmen bzw. statistische wahrscheinlichkeits Modelle von menschlichem Verhalten, abgeleitet aus Persönlichkeit, Emotionen, Intelligenz, affektiver Handlungsweise, etc. des Individuums, reichen aus, um bei hinreichender Sicherheit in seinen Vorhersagen, gründend in einer unfassbaren Breite an Daten über vergangenes Verhalten, mit denen die Modelle so zu sagen gefüttert werden, das zukünftige Verhalten ausgedrückt in Wahrscheinlichkeiten, die in ihrer Akkuratheit die vorhersagbaren Wahrscheinlichkeiten bei Uninformiertheit weit übersteigen, vorherzusagen. Man kann sich das beispielhaft so vorstellen, dass ein Tech Konzern die Essgewohnheiten, Lieblingsrestaurants und emotionalen Stadien etc. und wann Sie in Verbindung mit bestimmten Ausprägungen dieser Merkmale eher dem Drang nachgeben, etwas zu kaufen von Menschen wie Ihnen, liebe*r Leser*in, analysiert hat und ungefähr weiß was Sie oder andere Menschen, die demselben Modell zuordenbar also in der gleichen emotionalen Lage etc., wie Sie sind, gerne kaufen. Der Konzern verkauft nun diese, nur durch die Analyse ihrer Daten zu erhaltende Information über Ihr wahrscheinlich eintretendes Verlangen Ihrerseits nach einem solchen Produkt, an die höchstbietende Geschäftskundin, die eben ein solches Produkt anbietet. Eigens dazu wurde ein interner Markt für solche Informationen eingerichtet, Shoshana Zuboff nennt diese „behavioral futures markets“. Auf diesem werden dann eben solche Gelegenheiten, in denen es wahrscheinlich ist, dass eine Nutzerin ein Verlangen nach einem bestimmten Produkt hat an Anbieterinnen genau solcher Produkte versteigert. Diese Geschäftskundinnen kaufen zusätzlich zu der Information die Gelegenheit, dann gezielt diesem Individuum eine entsprechende Werbebotschaft oder eine andere Form der Beeinflussung zu präsentieren, meist im Rahmen des anbietenden Konzerns also z.B. im Instagram-Feed oder auf der Google-Suche Seite. Im Beispiel des Restaurants beispielsweise in Form einer Nachricht, die das Individuum zum Konsum in eben diesem Restaurant einlädt und ihm zusätzlich eine Vergünstigung anbietet z.B. in Form eines Coupons. Der Preis für eine solche Interaktion berechnet sich anhand der sog. „Clickthrough Rate“, der Rate, zu der Individuen, die eine solche Beeinflussung erhalten, wirklich auf die Botschaft klicken und auf der Webseite der Werbetreibenden landen. Die Aufgabe allerdings, die Kundinnen zum endgültigen Kauf zu bewegen, hat immer noch die Anbieterin des Produkts, der Tech Konzern liefert nur die Kundinnen in möglichst hoher Zahl vom Portal des Tech Konzerns zur digitalen Präsenz seiner Geschäftskundinnen.

Interviewer: There are some people who are saying that it’s very improbable that these targeted ads really can achieve something because people have their own will, and they will not buy some shoes just because there is an ad in front of them.

Shoshana Zuboff: „You know I think one of the misconceptions that’s really important to move away from is, that surveillance capitalism is something that is only manifest in our lives when we are online, or somehow, it’s only restricted to online targeted advertising. It’s easy for us to say, “oh these things don’t affect me”. The fact is this is conducted at a layer that is not accessible to us. They can predict things about us like our personality, our Emotions, our sexual orientation, our political orientation, a whole range of things, that we never intended to disclose.”

Shoshana Zuboff

Die Macht und Fähigkeit der Konzerne an der Spitze des Überwachungskapitalismus reichen jedoch weiter als das, an sich schon beunruhigende, Potential menschliches Handeln vorherzusehen.

„Let’s talk about Facebooks massive scale contagion experiment. This is where Facebook experimented with subliminal cues planted in its Facebook pages that would actually influence offline, real-world behaviour and emotions, to see if they could make people happier or sadder using subliminal cues with language manipulation, word manipulation and so on. […] They emphasized two key findings. Number One: We now know that we can manipulate subliminal cues in the online context to change real-world behaviour, or real-world emotions, we know that we can be successful at doing this. Number Two: We can exercise this power, these methods while bypassing user awareness.”

Shoshana Zuboff

Das angesprochene Experiment von Facebook und die sehr deutliche Zusammenfassung ihrer Erkenntnisse durch die beteiligten Wissenschaftlerinnen zeigt, dass die Informationen, die man mithilfe der Algorithmen über jede einzelne Nutzerin gewinnen kann, nicht nur ausreichen, um das Verhalten einzelner Nutzerinnen vorherzusagen, sondern auch gezielt verwendet werden können, um mit Methodiken der Manipulation Verhalten, Emotionen und Affekte direkt zu beeinflussen.

„This is a document written by Facebook executives in Australia. And what they told their business customers there is that “We have so much data about 6,6 Million Australian young adults and Teenagers. As a result of that we can predict mood shifts, we can predict when they feel stressed, fatigued, anxious, inferior, frightened. All of these kinds of very personal feelings and we can alert you in the exact moment, when they are most likely to need a confidence boost.“ Let’s say there is a young person who’s contemplating a date over the weekend and its now Thursday night and their anxiety is peaking and they need a confidence boost. If you send them an ad for a sexy black leather jacket, send it now, offer free delivery, tell them you will have it at their door by the time they wake up in the morning, give them a discount coupon, you will sell that black leather jacket. Do it now we can tell you the exact moment when they are at peak vulnerability.“

Shoshana Zuboff

Doch Beispiele wie Cambridge Analytica, eine politische PR-Firma ausgestattet mit einer Menge Erfahrung mit psychologischer Massenbeeinflussung, belegen, dass der kommerzielle Zweck nicht der einzige Zweck ist, der mithilfe der Daten verfolgt werden kann. Cambridge Analytica, kurz CA, hat sich drauf spezialisiert gezielt politische Entscheidungen zu beeinflussen. CA hatte sich mithilfe des bei der Uni Cambridge angestellten Psychologen und Datenwissenschaftlers Aleksandr Kogan einen immensen Satz Facebook-Daten in Form eines Basisdatensatzes von Facebook-Profilen in Kombination mit einem eigens von den Nutzerinnen selbst ausgefüllten Persönlichkeitstest wie dem Fünf-Faktoren-Modell oder des Myers-Briggs-Typenindikator Test , der dann auf weit mehr als den eigentlichen Basisdatensatz extrapoliert werden kann angeeignet, da bei zufälliger Wahl der Probanden ein solcher Datensatz reicht um Vorhersagen für die ganze Population zu treffen. Anhand dieser Daten erstellte man nun Persönlichkeitsprofile, analysierte soziale Umstände und andere Merkmale und wählte gezielt Individuen aus, die vor allem begründet durch eine Veranlagung zu neurotischem Verhalten- besonders einfach von Verschwörungsideologie, wie z.B. Q-Anon, den Recihsbürgern, irrationalem Hass auf Ausländer, Leugnung des Klimawandel und so weiter zu indoktrinieren sind. (Q-Anon ist übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich eine Schöpfung von CA.) Ihre Technik beinhaltet das gezielte Schaffen von Gruppen, die als selbst bestätigende Meinungs-Blasen fungieren, in die sie durch Lockung mit gezielten Facbook Ads ihre „Opfer“ sammeln. In ihnen sollen sich die bereits fundamental an irgendeiner Ecke des liberalen Weltbilds zweifelnden Individuen in ihren Verschwörungsideologien gegenseitig bestärken. Nach Aussage des früher bei CA angestellten Whistle Blowers Chris Wiley in seinem Buch „“ wurden sogar eigens reale Treffen der bereits indoktrinierten Individuen von CA organisiert, finanziert und veranstaltet. Treffen in der realen Welt haben den Sinn die gegenseitige Unterstützung in meist der gleichen oder zumindest überlappenden Verschwörungsideologie auf ein Level zu heben, das nur reale Interaktion mit ebenfalls „gläubigen“ hervorrufen kann. Chris Wiley beschreibt die Vorgänge so:

“We knew so much about so many individuals that we could understand their inner demons and we could figure out how to target those demons, how to target their fear, how to target their anger, how to target their paranoia. And with those targets we could trigger those emotions. And by triggering those emotions, we could then manipulate them into clicking on a website, joining a group, telling them what things to read, telling them what people to hang out with, even who to vote for.”

Chris Wiley

Shoshana Zuboff schreibt im Kontext des zuvor erwähnten Dokuments von Facebook in Australien, und nimmt dabei Bezug auf das soeben angeführte Zitat von Chris Wiley:

“Now that is absolutely no different from what Facebook aim to do with these young people, innocent young people in Australia and New Zealand. To target their inner demons. The same mechanisms, the same methods only pivoted few degrees from commercial outcomes to political outcomes. Cambridge Analytica was nothing but a parasite on a huge host and that host is surveillance capitalism.”

Shoshana Zuboff

Welche Daten werden analysiert?

Microsoft CEO Satya Nadella introduced Cortana, the corporation’s “personal digital assistant,” at the firm’s annual Ignite conference in 2016:
„This new category of the personal digital assistant is a runtime, a new interface. It can take text input. It can take speech input. It knows you deeply. It knows your context, your family, your work. It knows the world. It is unbounded. In other words, it’s about you; it’s not about any one device. It goes wherever you go. It’s available on any phone—iOS, Android, Windows—doesn’t matter. It is available across all of the applications that you will use in your life.“

Satya Nadella

Kurz gesagt: Alle Daten, die irgendwie verfügbar sind. Die Daten, die genutzt werden, um den Algorithmen die Eigenheiten menschlicher Handlungen, Emotionen und Affekte beizubringen, reichen von der simplen Entscheidung, statt einem Punkt ein Ausrufezeichen zu verwenden (und dem wissen was andere in der gleichen Situation getan haben), wie schnell und wie fehlerfrei eine Nutzerin etwas in die Google suchleiste eintippt, über das Aufnehmen von intimen Streitgesprächen oder einfachem Geplauder am Frühstückstisch durch z.B. Google Home oder Alexa, bis hin zu der Analyse von Geräuschen eines Paares beim Sex. Ein einzelnes Smartphone reicht aus, um Schlafrhythmus, Sexualverhalten, tägliche Routine, jegliche Standortdaten, soziale Kontakte, Telefonate, Notizen, Kalender, mithilfe der Kamera sogar die Innenräume des Wohnorts und bei Benutzung des Smartphones die Gesichtszüge der Nutzerin zu analysieren. Mithilfe des Mikrofons können auch Gespräche, ohne Rücksicht auf Privatsphäre, das Ausleben von Emotionen wie Weinen oder Geschrei, oder z.B. gehörte Musik etc. registriert werden.

„The fact is this is conducted at a layer that is not accessible to us. They can predict things about us […] that we never intended to disclose.”

Shoshana Zuboff

Man muss sich hier vor Augen führen, dass auch diese Form des Kapitalismus den gleichen Dogmata unterworfen ist wie der Industriekapitalismus. Im Namen des „Shareholder Value“ sind auch die Technologiekonzerne von der Maxime des maximalen Profits getrieben. Aus dem daraus folgenden Imperativ des ewigen Wachstums lassen sich im Falle des Überwachungskapitalismus noch andere Imperative ableiten. Shoshana Zuboff nennt diese „the prediction imperativ“ und „the extraction imperative“. Ersterer fordert, um die Sicherheit und damit den Wert der Vorhersagen menschlichen Verhaltens zu erhöhen, die Qualität der Vorhersagen immer weiter zu verbessern, nötigenfalls auch mit gezielter Beeinflussung des Individuums. Der Zweite impliziert ein immer weiterreichendes und allumfassendes Sammeln von Daten über die Nutzerinnen. Bezeichnend hierfür ist die Entwicklung von Google. Hatte man noch in den 2000ern mit den Daten, die aus dem Eingabefeld einer Suchmaschine gewonnen werden können, begonnen, hat Google heute Zugriff auf über 81% aller verkauften Smartphones, dies sowohl mithilfe des Google Betriebssystems Android, als auch über die gesamte Internutzung jedes Chrome Nutzers, und in private Häuser, Schlaf- und Wohnzimmer in Form von Google Home, oder dem Nest Thermostat, über Städtischen und ländlichen Raum in Form von Google Earth – Goggle besitzt entsprechende Satelliten im Orbit – etc.. In Zukunft ist mit vielem mehr zu rechnen, wie z.B. autonomen Fahrzeugen, die mit Hilfe einer Vielzahl von Kameras alles einfangen, was sich in ihrer Umgebung und in ihrem Inneren abspielt, mit Technologien wie Google Glass…

„Expect to see drones, body sensors, neurotransmitters, “digital assistants,” and other sensored devices on this list in the years to come. Meanwhile, Google is consistently stunning in its sense of entitlement, resolve, and audacity. The extraction imperative compels it to push new boundaries into undefended space.“

Shoshana Zuboff

Was bedeutet diese neue Form des Kapitalismus für seine Nutzerinnen?

Wie bereits ausgeführt sind diese Technologiekonzerne also in der Lage, sowohl Handlungen, Emotionen und Affekte vorherzusehen, als auch diese zu beeinflussen. Und das immer besser, je mehr Daten sie über so viele Menschen wie möglich sammeln. Man hört häufig Aussagen wie, dass die Nutzerinnen das Produkt dieser Konzerne sind, da ein Service, der nichts kostet, stattdessen seine Nutzerinnen verkaufen muss. Dies ist nur halb richtig. Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass das einzelne Individuum weniger Produkt als die ausgebeutete Ressource ist. Shoshana Zuboff stellt hier eine Analogie mit Elefanten, die für Elfenbein gejagt werden auf. Sie vergleicht die Nutzerin mit dem Körper eines Elefanten, dem man nach dem Töten um des Profits willen die Stoßzähne abgeschnitten hat, und der nun, für seine Jäger wertlos geworden durch Entnahme seines Wertvollsten, verwesend liegen gelassen wird. Sie macht klar, dass die Nutzerin in dieser Metapher weniger den Stoßzähnen entspricht als dem leblosen und dem Verwesungsprozess überlassenen Körper des Elefanten, dem man sein Wertvollstes, in unserem Fall analog also ihre Privatsphäre und ihr Recht auf Selbstbestimmung, den freien Willen, oder wie Shoshana Zuboff es nennt „the right to the future tense“, geraubt hat. Anders ausgedrückt, dem Menschen wird das Vermögen genommen sich seines eigenen Verstandes ohne den Einfluss einer fesselnden omnipräsenten Ablenkung zu bedienen.

“The incursion initiates Google’s most basic and prolific form of dispossession: Arendt’s repeated “original sin of simple robbery.” Incursion moves down the road without looking left or right, continuously laying claim to decision rights over whatever is in its path.”

Shoshana Zuboff

Das wahrscheinlich schlimmste an dieser Form von Kapitalismus ist, dass ebenso wie bei der rücksichtslosen und nur an Profit orientierten Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, in diesem Fall die menschliche Ebene, unser aller Realität, demselben Schicksal anheimfallen könnte, das bereits den Planeten, auf dem wir leben, ereilt. Leider ist sie auch sehr gut darin zu verhindern, dass die Menschen begreifen, dass der Immense nutzen, den diese Technologie uns bietet, bzw. bieten könnte in der aktuellen Form mit einer Art faustischen Pakt erkauft ist. Man versucht in diesem Fall ultimativ, den kapitalistischen Imperativen geschuldet, dem Menschen das Souverän über den – dem Menschen seit jeher unumstritten – zustehenden freien Willen, seine Freiheit, oder „the right to the future tense“ zu nehmen. Und all das ausschließlich nur, um noch mehr Profit zu machen.

Fazit:

Das Erschreckende ist, dass eine Ideologie und das simple Versprechen von materiellem Reichtum für das eigene -im Kontext der Unendlichkeit der Zeiten doch so marginal scheinende, im eigenen Kontext natürlich einzigartigen- Leben ausreichen, um Menschen dazu zu verleiten, nicht nur über jegliche Grundlage eines zukünftigen Überlebens der Menschheit selbst herzufallen, sich gegenseitig auszubeuten und sogar zu versklaven, selbst Kinder, sondern nun auch unsere innersten und verletzlichsten Emotionen unerbittlich auszubeuten und an die Höchstbietenden zu verkaufen. All dies schreibe ich vorwiegend dem Kapitalismus zu Einer Ideologie, die mit immer höherer Wahrscheinlichkeit unsere letzte sein könnte. Einer Ideologie, die das Gute im Menschen unterdrückt und als Schwäche bezeichnet, während sie negative Attribute des menschlichen Wesens wie Gier, Neid und Hedonismus fördert, zum Sinn des Lebens erklärt und das Individuum so in der Suche nach Erfüllung falscher Ideale den Profitinteressen einer unglaublich kleinen Minderheit unterwirft, die bereits so reich ist, dass ihr Zuwachs an Gewinn rein theoretisch keinen Unterschied mehr machen würde. Jedoch geht es gar nicht mehr um das Geld an sich, es geht nur noch darum immer mehr zu haben, dies aber um jeden Preis.

Kapitalismus. Von einer Ideologie, die unsere letzte sein könnte.

Beitragsnavigation


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert