Das Thema Klimawandel ist wohl das brisanteste Thema der heutigen Zeit. Es scheint nur leider in der heutigen Politik nicht den Stellenwert zu haben den eine derart existenzielle Frage haben sollte.
Ich möchte mich gar nicht lange damit aufhalten, faktisch die Existenz des Klimawandels zu belegen. Das wurde schon von zahlreichen Wissenschaftlern und der NASA persönlich seit einigen Jahrzehnten übernommen. Es handelt sich also nicht um eine Glaubensfrage.
Graphen zeigen eindeutig einen Anstieg der Temperaturen, der seit Beginn des Industriezeitalters vonstattengeht und in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat. Ebenso gut könnte ich die Konzentration von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre, das klar zu beobachtende Schmelzen der Polkappen oder die Zunahme von Waldbränden und anderen Naturkatastrophen nehmen. All das sind unmissverständliche Beweise für die Existenz des Klimawandels.
Ebenso klar sollte jedem mit ein wenig gesundem Menschenverstand sein, selbst denen unter uns die die Folgen selbst nicht mehr erleben werden, dass es sich um ein Problem handelt, das unbedingt einer Lösung bedarf. Und das so schnell wie möglich, wenn wir nicht wollen, dass unser kollektives Erbe als Menschen des 20. und 21.Jahrhunderts die Zerstörung unseres Planeten ist.
Hier möchte ich mit meinem Artikel ansetzen, denn ich verstehe, dass bei der aktuellen Lage von alternativen Fakten, Klimawandel-Leugnung, Verdrängung und dem Damoklesschwert der immer näher kommenden Schwelle zur Irreversibilität das Thema niederschmetternd sein kann. Vor allem, wenn man im Angesicht einer solchen Bedrohung seiner eigenen individuellen Ohnmacht gewahr wird.
Nichtsdestotrotz gibt es Lösungen. Verschiedenste Menschen auf der ganzen Welt haben sich schon an die Herkulesaufgabe gemacht Lösungen für die Menschheit zu finden. Damit möchte ich mich hier beschäftigen. Ich möchte teilen, was mir die Hoffnung wiedergegeben hat, dass auch dieses ein Problem ist, dass man in den Griff bekommen kann.
I
Hollistic Farming, nach dem Konzept von Allan Savory, ein Biologe aus Südafrika, der sich mit der Wüstenbildung beschäftigt und als einer der ersten verstanden hat, dass die Natur uns schon den besten Weg gegen eben diese vorgelebt hatte.
Savory war am Anfang seiner Karriere selbst noch ein Vertreter der gängigen Theorie, dass zu viel Vieh auf dem Land die Wüstenbildung beschleunige. Man versuchte die Anzahl der Viehbestände in der Afrikanischen Steppe künstlich zu verkleinern. Doch als auch das nicht half, begann Savory die gängige Methodik zu hinterfragen. Hinzu kommt, dass in der Steppe jährlich Gräser wachsen, die, wenn sie nicht abgegrast oder anderweitig verwertet werden, beginnen nach ihrem Lebenszyklus am Boden zu verrotten, ein Prozess, bei dem sie die Erde so sehr bedecken, dass das so nötige Wasser der spärlichen Regenzeiten kaum in den Boden abfließen kann. Es läuft ab und sorgt außerdem kurzzeitig für Überschwemmungen. Um dem entgegenzuwirken, brannte man nach gängiger Art die Gräser ab, in dem man auf Millionen von Hektar künstliche Brände legte, um so den Boden von den Überresten der Gräser zu befreien. Dieser Prozess erzeugt jährlich ähnlich viel CO2 wie die Verwendung fossiler Brennstoffe. Auch diese Maßnahmen halfen aber kaum, der Wüstenbildung entgegenzuwirken.
Allan Savory setzte sich daran, zu verstehen was der wirkliche Grund für Wüstenbildung sein könnte und einen effektiven Weg zu finden dem entgegen zu wirken.
Er erkannte, dass der beste Weg, Wüstenbildung zu verhindern, das so genannte Holistische Management ist. Man versucht hierbei, riesige Herden, die dem natürlichen Ursprungszustand der Natur nachempfunden sind, gezielt gleichmäßig und kontinuierlich zu bewegen, sodass diese dafür sorgen, dass das Gras, das zuvor weggebrannt werden musste, verwertet und abgegrast wird. So wird der Boden frei und ist in der Lage, die Regenmassen der kurzen Saison besser aufzunehmen und zu speichern. Zudem fungiert der Dung der Tiere als natürlicher Dünger für zukünftige Vegetation.
Man geht sogar so weit, die Tiere gezielt etwa eine Woche auf einer abgegrenzten Fläche stehen zu lassen, diese wird von den Hufen der Tiere umgegraben und durch den Dung mit natürlichem Dünger angereichert, eine hervorragende Grundlage für Ackerbau.
Die Resultate sind erstaunlich. In Ergänzung dazu erinnere ich mich an einen Ted Talk einer Biologin, die sich sehr intensiv damit beschäftigt hatte, dass gesunde Böden in der Lage sind, eine Menge CO2 zu speichern. Savory sagt sogar, dass laut Hochrechnungen befreundeter Wissenschaftler zwei Drittel der Flächen auf denen Wüstenbildung vonstattengeht, bei richtigem holistischem Management, ausreichen würden, so viel CO2 zu speichern, dass wir auf vorindustrielle Niveaus von CO2 Konzentration in der Atmosphäre kommen könnten.
Das von Savory und seiner Frau gegründete Savory Institute arbeitet bereits daran, die Methodiken bei Kommunen in Afrika aber auch in den USA und Südamerika und in China zu verbreiten.
Mehr dazu in in einer Dokumentation von Allan Savory selbst.
II
Solshare ein peer to peer Netzwerk aus Solarzellen, Batterien und Solbox genannten Einplatinencomputern, die die Solarzellen miteinander vernetzen.
Das Prinzip ist so simpel wie genial. Man versucht ein Netzwerk aus einzelnen Solarzellen zu schaffen. Anstatt zentralisierte Solarfarmen bauen zu müssen, die Milliarden kosten, anfällig für Naturkatastrophen und ähnliches sind und die Menschen von den Besitzern der Anlagen abhängig machen, gibt man den individuellen Haushalten die Möglichkeit, selbst Strom zu erzeugen, zu speichern, zu kaufen und zu verkaufen.
Die Menschen können für moderate Preise eine Solarzelle auf dem eigenen Dach installieren und so ihren eigenen Strom erzeugen, den sie in einer dazuzukaufenden Batterie auch speichern. Dazu kommt eine Solbox, die sie an das Stromnetz anschließt und ihnen die Möglichkeit gibt, überschüssige Energie, die andernfalls verloren ginge, zu verkaufen und so noch ein wenig Geld dazuzuverdienen. Doch auch wer nicht genug Geld für eine eigene Solarzelle hat, muss nur eine Solbox installieren und kann für wenig Geld den überschüssigen Strom der anderen kaufen, ist also auch immer mit der nötigen Energie versorgt.
Man schafft also ein dezentralisiertes, demokratisches, erschwingliches, und effektives Netzwerk aus Solarzellen, das das Potenzial hat den Privatverbrauch der Bevölkerung des ganzen Landes zu decken.
III
Autonome Vehikel als Hauptmedium zum Transport von Individuen. Nebst der Ausbaufähigkeit von Schienenverkehr als nachhaltiges Medium der Wahl für nationale und transnationale Reisen bieten autonome Vehikel großes Verbesserungspotential für den städtischen Raum. Mithilfe von auf Abruf bereitgestellten Autos, a la sharing Economy als Abo oder Flatrate zu buchen, wird die Notwendigkeit des Autobesitzes ausgehebelt. Laut Hochrechnungen beläuft sich der Preis von geteilten Fahrzeugen auf lange Sicht auf ein Viertel dessen, was man für ein eigenes Auto bezahlt.
Das Gute an autonomen Fahrzeugen ist, dass es keiner aufwendigen neuen Infrastruktur bedarf, um sie massentauglich zu machen. Die Straßennetze sind wohl die am weitesten ausgebaute Infrastruktur, die wir haben, mindestens dort wo Autos auch zum Problem werden. Am effektivsten erscheint es mir, einen Streifen der Straße nur für den autonomen Verkehr zu nutzen. Natürlich nur dort, wo die Straßenverhältnisse das zulassen. Auf diesen Streckenabschnitten könnten die Autos so koordiniert werden, dass höhere Geschwindigkeiten möglich sind als bei menschlichen Fahrern. Im restlichen Straßenverkehr wird hier davon ausgegangen, dass die Technologie so weit ist, dass das geregelte Fahren im nicht autonomen Straßenverkehr kein Problem darstellt. Eine Annahme die zwar noch ein wenig utopisch ist, aber nach Expertenmeinungen nicht in allzu weiter zukunft liegen dürfte.
Ein weiterer deutlicher Vorteil ist die Ressourceneffizienz, die durch die ständige Benutzung autonomer Vehikel einen klaren Vorteil zum durchschnittlich 95% der Zeit geparkten individuellen Fahrzeug darstellt. Das ist eine geringe Quote für ein Objekt wie das Auto, dessen CO2 Abdruck aufgrund von globalisierten Lieferketten und der Komplexität des Produkts enorm ist. Das Potential für eingespartes CO2 ist dementsprechend groß.
Außerdem begünstigt ein solches System geteilter innerstädtischer Mobilität die Elektromobilität. Das gezielte Nutzen von elektrischer Mobilität für einen begrenzten innerstädtischen Radius mit der Ergänzung von Hybrid-, Wasserstoff- oder Verbrennungsmotoren für zwischenstädtische Strecken bietet sich an. Das Problem begrenzter Reichweite, das elektrische Mobilität noch in der funktionalität beschränkt, ist somit umgangen. Im Verlauf der Zeit könnte auch der Ausbau elektronischer Ladestellen und die Weiterentwicklung der Energiespeichertechnik für zwischenstädtisches Reisen ebenfalls auf Elektromotoren zurückzugreifen. Hier bieten sich auch Wasserstoffmotoren an vor allem auch in Hinsicht auf den LKW-Verkehr. Laut einer Studie von McKinsey sollen schon 2030 30% der LKWs mithilfe von Wasserstoff betrieben werden. Die Wasserstofftechnologie ist leider sehr energieaufwendig in der Herstellung, macht dies auf lange Sicht aber, bei effizienter Nutzung, durch das Ausbleiben von Emissionen wett.
Ähnlich verhält es sich mit der Nutzung von Parkraum, während zumindest ein Teil der autonomen Vehikel selbst bei Nacht permanent in Benutzung sein kann, verbraucht ein individuelles Auto 95% der Zeit schlichtweg Platz, ohne einen direkten Nutzen für den Besitzer zu haben. Die Städte hätten also wesentlich mehr Platz für mehr Grünflächen sowie kommerzielle Nutzung und Wohnraum. Busse könnten ebenso wie Taxis zum autonomen Service werden. So würde die Effizienz und Geschwindigkeit beider gesteigert.
Schwierigkeiten könnte der Verlust der persönlichen Freiheit eines eigenen Autos machen. Dies sollte mit dem Argument, drei Viertel der Kosten zu sparen, jedoch eine Vielzahl von Menschen nicht davon abhalten, die geteilten Autos zu nutzen. Zumindest gegen den Trend zu mehr als einem, häufig sogar mehreren Pkws pro Familie könnte mit geteilter Mobilität wohl einiges bewirkt werden.
IV
Flettner-Rotoren, diese Säulenförmigen “Segel” nutzen die natürliche Windkraft um mithilfe des sogenannten Magnus-Effekts um, ähnlich wie auf der Unterseite von Flügeln, Energie zu erzeugen. Auf Tankern kann mit den Prototypen immerhin bis zu 10% des Treibstoffverbrauchs eingespart werden. Dies scheint noch ausbaufähig, da jedoch Schifffahrt einen großen Teil der von Warentransport verursachten Emissionen ausmacht, zählt jede Möglichkeit von fossilem zu nachhaltigem Antrieb zu wechseln. Die Rotoren bieten sich sowohl auf Kreuzfahrtschiffen als auch auf Tankern an, sind jedoch leider weniger geeignet für die Nutzung auf Containerschiffen, da die Container dem Luftstrom im Weg sind, oder andernfalls die Schiffe enorme Höhe erreichen würden.
V
Algen, diese grünen Wunder der Evolution bieten enormes Potential auf verschiedene Weisen zu einer nachhaltigen Zukunft beizutragen. Ich möchte ein paar davon hier vorstellen: …. to be continued 🙂